Das Herzblut der Toscana.
Chianni ist ein kleiner Ort in der Provinz Pisa, rund 40 Kilometer südsüdöstlich der Stadt Pisa gelegen. Zirka 1300 Einwohner zählt die über 800 Jahre alte Gemeinde am Fluss Sterza. Die weitläufigen Eichenwälder im Gemeindegebiet sind dank der bewusst gepflegten Wildschweinpopulation besonders bei Jägern sehr beliebt. Passend dazu findet alljährlich im November traditionell eines der ältesten Feste der Toskana in Chianni statt. Im Mittelpunkt der Festivitäten stehen typische Wildschweingerichte und zahlreiche korrespondierende Spezialitäten der regionalen Bauernküche.
Starke 20 Kilometer südsüdwestlich von Chianni liegt die Stadt Volterra, die durch das Alabaster-Kunsthandwerk weltweite Bekanntheit erlangte. 30 Kilometer östlich von Chianni findet man ein weiteres einzigartiges Wahrzeichen der Toskana, die Stadt San Gimignano, die mit ihren fünfzehn Geschlechtertürmen Jahr für Jahr tausende Besuch anzieht.
Verläßt man die Chianni auf der Strada Proviciale 48 in südliche Richtung, erreicht man nach rund 10 Kilometern Fahrt auf einer abenteuerlich schmalen und kurvenreichen Straße, die fast ausschließlich  durch besagte, teils dichte Eichenwälder führt, eine prächtige Villa, die für ein Woche unser Domizil war. Sie liegt als touristisches Schmuckstück auf dem riesigen Areal eines örtlichen Großgrundbesitzers, der seinen Broterwerb außer durch den Fremdenverkehr, mit Ackerbau, Rinderhaltung und nicht zuletzt einer Form der freien Wildschweinzucht sichert.
Die im vierten Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung von Etruskern gegründete Stadt Volterra, gilt als einer der schönsten Orte der Toskana. Das historische Zentrum Volterras liegt auf einem mehr als 500 Meter hohen Bergrücken über dem Tal der Cecina. Viele Jahrhunderte war Volterra Zentrum des Alabasterhandwerkes und unzählige kleine Handwerksbetriebe verdingten sich durch den Verkauf  ihrer Arbeiten - insbesondere an die Touristen. Mittlerweile sind sie fast ausnahmslos verschwunden und nur einige museale Orte zeugen noch von dieser großen »weißen« Vergangenheit.
Auch San Gimignano wurde von den Etruskern gegründet und das, möglicherweise, fast 300 Jahre vor Volterra. San Gimignano wird auch die „Stadt der Türme“ genannt. Nicht zuletzt dieser Türme wegen, ist der historische Stadtkern seit dem Jahr 1990 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. 15 der einstmals über 70 Geschlechtertürme, mit deren Höhe sich die mittelalterlichen Patrizierfamilien zu übertreffen und ihre eigene Validierung zu untermauern suchten, sind in Altstadt noch vollständig erhalten.
San Gimignano liegt in der Provinz Siena und hat rund 8000 Einwohner. Die kleine Stadt gehört neben Florenz, Siena und Pisa zu den wohl meistbesuchten Zielen in der Toskana und ihre »Skyline« zu den am häufigsten fotografierten und reproduzierten Panoramen Italiens. Auch nicht unerwähnt sollte bleiben, dass sich zwei »Eiscreme-Weltmeister«, nur geschätzt 50 Meter voneinander entfernt, mit entsprechenden Werbeaussagen um die Gunst der touristischen Leckermäuler balgen.
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